WiredSense

Thomas Gebert und Matthias Budden haben in 2018 ihr Unternehmen, WiredSense, gegründet. Derzeit arbeiten beide noch vollzeit am Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie auf dem Forschungscampus in Bahrenfeld, Thomas als Beamline-Scientist und Matthias als Doktorand für Physik. Ein Unternehmen “nebenher” zu gründen liegt nicht zwangsläufig auf der Hand. Hier erklären sie, wie die Idee quasi zu ihnen gekommen ist und die Motivation für ihre zwei Jobs.

Wie seid Ihr auf die Idee gekommen WiredSense zu gründen?

Thomas Gebert: “Wir forschen am Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie an organischen Supraleitern und nutzen dafür leistungsstarke Lichtquellen im Infrarot- und Terahertzbereich. Hierfür ist es wichtig in diesem Spektralbereich präzise Messungen durchführen zu können. Allerdings gibt es nur wenige und in der Regel sehr teure Messgeräte, die sensitiv genug für unsere Anwendung sind. Pyroelektrische Materialien eignen sich ideal zur Detektion breitbandiger Strahlung. Auf dieser Basis haben wir angefangen einen für Forschung und Entwicklung optimierten Strahlungsdetektor zu bauen.”


Also hat Euer eigener Bedarf die Idee geboren. Ganz kurz und knapp: Was ist der Vorteil von Eurem Produkt?
Matthias Budden: “Unser Strahlungsdetektor ist hochsensitiv und rauscharm und ermöglicht die Detektion elektromagnetischer Strahlung über einen sehr breiten Wellenlängenbereich. Zudem ist er kompakt, batteriebetrieben und kann sehr einfach in bestehende optische Aufbauten integriert werden. Im Vergleich zu Sensoren mit anderem Messprinzip aber ähnlicher Sensitivität ist er unschlagbar günstig und einfacher in der Handhabung.”

 

Ihr seid mit das erste Start-up hier auf dem Campus, das keine DESY-Wurzeln hat. Wie wichtig ist der Support, den Ihr hier vor Ort bekommen habt und noch bekommt?

Matthias Budden: “Das Desy ITT Startup-Office hat uns auf vielfältige Weise beratend unterstützt und stellt uns wichtige Infrastruktur und Kontakte zur Verfügung, die uns die Gründung und den Betrieb des Unternehmens wesentlich vereinfacht haben. Außerdem helfen uns die angebotenen Veranstaltungen und Vorträge sowohl inhaltlich als auch beim Aufbau eines Netzwerkes von Partnern. Uns hat natürlich das Projekt ‘beyourpilot’ der Stadt Hamburg sehr geholfen, über das wir auf das DESY Start-up Office zugehen können.”

 

Wie wichtig ist das Netzwerk auf dem Forschungscampus für Euch?
Thomas Gebert: “Da sich unser erstes Produkt vornehmlich an Kunden in Forschung und Entwicklung richtet, ist das Feedback von Kollegen auf dem Forschungscampus für uns extrem wertvoll. Außerdem eröffnen uns die Kontakte zu angrenzenden Forschungsbereichen und Hightech-Laboren viele Kooperationsmöglichkeiten, die es uns erlauben neue Ideen in kurzer Zeit unbürokratisch auszuprobieren.”

 

Wo seid Ihr mit WiredSense in 5 Jahren?
Thomas Gebert: “Zur Zeit arbeiten wir an WiredSense nur nebenberuflich. Wir haben viele Ideen und auch schon einige konkrete Prototypen für weitere Produkte und wollen WiredSense in den nächsten Jahren durch zusätzliche Projekte auf sichere Beine stellen.”
Matthias Budden: “Aus der Wissenschaft kommend begeistern wir uns für Open Source Ansätze und hoffen in Zukunft einen Beitrag zu einer offeneren Entwicklungskultur leisten zu können.”

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