Innovationstour

DESY: Zentrum für die Science City Hamburg Bahrenfeld und Sprungbett für Innovationen

Forschungssenatorin Katharina Fegebank und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann haben sich bei DESY im Rahmen ihrer Sommertour zur Regionalen Innovationsstrategie über Innovationstätigkeiten DESYs informiert. Dabei ging es vor allem darum, wie die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Daneben stand die kompakte Beschleunigertechnologie im Fokus, die ein hohes Potenzial für verschiedene Innovationen in Medizin und Materialforschung hat.

Wie geht es voran mit der Science City Hamburg Bahrenfeld? Dieser ganz der Wissenschaft und Innovation gewidmete Stadtteil Hamburgs, der um den DESY-Campus herum entsteht, wird als lebenswerter Stadtraum die Forschung und Lehre mit der Wirtschaft und Wohnen verknüpfen. „Viele Unternehmen arbeiten an unserem Innovationsstandort Hamburg bereits mit Forschungseinrichtungen und Hochschulen zusammen. Denn als Wissensmetropole haben wir die geballte Expertise an einem Ort. Die internationale Vernetzung, interdisziplinäre Herangehensweisen und einzigartige Forschungsanlagen bei DESY sorgen dafür, dass zahlreiche bahnbrechende Entwicklungen der Grundlagenforschung bei uns in Hamburg entspringen – wie jüngst in der mRNA-Impfstoffentwicklung. In diesem Fall bringt das DESY das Zukunftsfeld Materialwissenschaften voran und bietet konkrete Anwendungsbereiche von der Medizintechnik bis zum Alltagegebrauch“, sagt Katharina Fegebank, Hamburgs Wissenschaftssenatorin. Sie fügt hinzu: „Diese Art innovativer Ansätze begeistern mich. Und auch der Blick nach vorn macht mich hoffnungsfroh: Der Forschungscampus Bahrenfeld wächst weiter und wird als integraler Teil der Science City Hamburg-Bahrenfeld Maßstäbe setzen, künftig Städtebau, Wissenschaft und Wohnen miteinander zu verbinden.“

Wie diese Zusammenarbeit bereits heute funktioniert, zeigt beispielsweise eine Kooperation im 3D-Druckbereich, die DESY mit der nördlich vom Volkspark ansässigen Firma DMG Digital Enterprises SE eingegangen ist. Gemeinsam testen und optimieren die Partner Materialien für den 3D-Druck zur Anwendung in extremen Umgebungen wie etwa im Ultrahochvakuum. Zum Beispiel die Hochleistungskunststoffe MOIIN: basierend auf für die dentale Medizintechnik entwickelten Harzen, können sie in angepasster Formvielfältig, bspw. in der Mikrofluidik oder im Schmuckdesign genutzt werden. „Die Zusammenarbeit zwischen DESY und DMG zeigt exemplarisch, wie die enge Vernetzung von Wissenschaft und Industrie aussehen kann und zu welchen Fortschritten sie führt, wenn man sie auf eine fundierte Grundlage stellt, wie sie die Science City Hamburg-Bahrenfeld bietet“, sagt Michael Westhagemann, Hamburgs Senator für Wirtschaft und Innovation. „Solche und ähnliche Initiativen begrüßen wir ausdrücklich und werden diese im Kontext der Science City wo immer möglich aktiv fördern.“

DESY engagiert sich als Treiber und Ausgangspunkt auch für weitere Aktivitäten im Bereich Transfer und Innovation: „Die Öffnung zur Wirtschaft, Kooperationen mit der anwendungsnahen Forschung, eine starke regionale Vernetzung für den weiteren Ausbau des Innovations-Ökosystems sind Maßnahmen, mit denen DESY die Innovationskraft der Metropolregion stärken will“, erklärt Helmut Dosch, Vorsitzender des DESY-Direktoriums.

Kompakte Beschleuniger als Zukunftstechnologie
Das zweite Fokusthema der Senatoren-Innovationstour bei DESY war die Entwicklung kompakter Beschleuniger. Mehrere Forschungsgruppen bei DESY arbeiten daran, die komplexe Technologie der Laser-Plasma-Beschleunigung von Elektronen, die hohe Energien auf kleinsten Strecken ermöglicht, flexibler einsetzbar zu machen. Etwa wenn es darum geht, Materialien und Wirkstoffe in atomarer Auflösung zu untersuchen. Die Forscher wollen Fußballfeld-lange Anlagen ungefähr auf die Größe eines Umzugswagens schrumpfen und ihre Bedienung erleichtern und automatisieren. Die kompakten Beschleuniger sollen zielgerecht für verschiedene Anwendungen in Wissenschaft und Industrie entwickelt werden und langfristig Großforschungsanlagen wie DESYs Synchrotronstrahlungsquelle PETRA III ergänzen.

In den vergangenen Monaten haben die DESY-Forschenden viele Meilensteine auf dem Weg zur konkreten Anwendung dieser Technologie erreicht. Zum Beispiel gelang kürzlich erstmals der Betrieb einer Anlage rund um die Uhr, außerdem konnte die Plasmawelle eines Beschleunigers dank Künstlicher Intelligenz optimiert und so die Beschleunigungseffizienz erhöht werden. „Indem wir diese Technologie transferieren, so dass Unternehmen und Universitäten ihre Untersuchungen auch vor Ort vornehmen können, beschleunigen wir Innovationszyklen“, sagt Dr. Arik Willner, Chief Technology Officer bei DESY. „So können die von uns entwickelten Technologien der Gesellschaft noch mehr zugutekommen.“

Neben DESY, der dritten Station auf der Innovationstour, haben die beiden Hamburger Senatoren bereits die TU Hamburg und das ZOQ sowie den Halbleiterhersteller NXP besucht. Am 16. September schließt die Sommertour mit der Besichtigung des Energiecampus Bergedorf / Reallabor ab.


Science City Hamburg-Bahrenfeld (SCHB)

Rund um den DESY-Campus entsteht gerade die Science City Hamburg-Bahrenfeld (SCHB). Der Forschungsstandort verknüpft zukünftig Wohnen, Lehre, Wirtschaft und Innovation. Hier soll Wissenschaft und Industrie vernetzt werden, Innovationspotenzial gebündelt und mit Kooperationspartnern, wie kleinen- und mittelständischen Unternehmen, zusammengearbeitet werden.
Hamburg setzt neue Akzente als Wissensstadt: In Bahrenfeld entsteht die Science City 2040. Das Forschungs- und Technologiezentrum DESY, Teile der Universität Hamburg und weitere Spitzeninstitute der Wissenschaft sorgen schon heute für internationale Strahlkraft am Standort Bahrenfeld. Weitere naturwissenschaftliche Bereiche der Universität Hamburg, der Innovationspark Altona und Wohnungsbauvorhaben werden zusätzliche Dynamik in den Stadtteil bringen. Der Altonaer Volkspark als größter Park der Stadt Hamburg befindet sich in direkter Nachbarschaft der Science City. Beide werden voneinander profitieren.

Weitere Infos:
https://sciencecity.hamburg/

Regionale Innovationsstrategie (RIS)
„Mit Innovation gemeinsam für eine lebenswerte Stadt“ ist das Motto und die Vision der neuen Regionalen Innovationsstrategie (RIS) der Freien und Hansestadt Hamburg. Den wesentlichen Hebel, um diese Vision zu verwirklichen, stellen die Zukunftsthemen dar, die in einem breiten und offenen Erarbeitungsprozess der RIS definiert wurden. Dazu gehören Gesundheit, Klima und Energie, Mobilität, Data Science und Digitalisierung sowie Materialwissenschaften und Neue Materialien. Mit diesen Zukunftsthemen und konkreten Strategie- und Handlungsfeldern schafft die Stadt eine mutige Innovationskultur, die Lust auf Neues, auf Veränderung und auf kreative Gestaltung macht. Innovation wird zu einem zentralen Thema der Stadt und soll von allen Akteurinnen und Akteuren groß gedacht werden– sowohl inhaltlich als auch räumlich.

Weitere Infos:
https://www.hamburg.de/bwfgb/15068524/start-regionale-innovationsstrategie/

veröffentlicht

  • 08.09.2021

Pressekontakt

  • innovation@desy.de